Werkzeugkatalog: Azubis gewinnen und auswählen

Hier geht es um den Zeitabschnitt und die Aktivitäten vor dem Ausbildungsbeginn, um die beste Nachwuchsfachkraft aus einer möglichst großen Zahl von Ausbildungsinteressierten auszuwählen.
Die Werkzeuge reichen von Ausbildungsanreizen über Betriebspraktika und Leitfaden für Vorstellungsgespräche bis hin zu Schulkooperationen und standardisierten Einstellungstests.

Nutzen Sie unsere Checkliste, um vorab einen schnellen Überblick über Ihre bisherigen Aktivitäten im Azubimarketing zu erhalten.

Ausbildungsanreize

Junge Menschen für die Ausbildung zu finden wird für Betriebe immer schwieriger. Dabei treten die Betriebe in einen immer größeren Wettkampf. Um aus der Masse hervorzutreten, werden einige sehr kreativ und bieten Zusatzleistungen.

  • Wie?
    Zur Unterstützung des Ausbildungsmarketings kann man als Betrieb zu Ausbildungsanreizen greifen. Dies sind Zusatzleistungen für junge Menschen, die eine Ausbildung im Betrieb anfangen. Hier ist der Kreativität kein Ende gesetzt. Von Gutscheinen über Smartphones bis zur Benutzung eines Firmenwagens ­ es ist einiges möglich.
    Solche Anreize können auch im Laufe der Ausbildung genutzt werden, um die Auszubildenden für gute Leistungen zu belohnen. So können beispielsweise Geldprämien für gute Prüfungsleistungen gezahlt werden.

    Aufwand?
    Je nach Prämie oder Anreiz entstehen entsprechende Kosten. Dabei kann es sich um einmalige oder laufende Kosten handeln.

    Vorteile:
    Ausbildungsanreize können als Aufhänger des Ausbildungsmarketings dienen, mit dem sich ein Betrieb von der Masse abheben kann. Auch während der Ausbildung können die Zusatzleistungen als Leistungsanreiz für Auszubildende unterstützen.

    Herausforderungen:
    Ausbildungsanreize, die Auszubildende in den Betrieb locken, sind lediglich ein Zusatz zur Rekrutierungsarbeit der Betriebe. Durch übertriebene Anreize starten Jugendliche unter Umständen mit falschen Erwartungen in eine Ausbildung und ihre berufliche Laufbahn. Wichtiger ist, mit einer qualitativ hochwertigen und innovativen Ausbildung mit guten Arbeitsbedingungen und Perspektiven für sich zu werben. Dies sollte der eigentliche Anreiz sein.


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Ausbildungsbotschafter

Viele Schülerinnen und Schüler haben keinen konkreten oder realistischen Berufswunsch. Ausbildungsbotschafter geben Jugendlichen Impulse für die Berufsorientierung und ermöglichen den Betrieben den direkten Zugang zu den Fachkräften von Morgen. Ausbildungsbotschafter sind Auszubildende aller Ausbildungsberufe aus dem zweiten oder dritten Lehrjahr, welche Schülerinnen und Schülern über ihre Erfahrungen in der Ausbildung berichten.

  • Wie?
    Hat ein Betrieb Interesse an dem Projekt, kann er sich bei der zuständigen IHK melden. Nachdem geeignete Auszubildende durch den Betrieb ausgewählt worden sind, werden diese in einer halbtägigen Schulung auf ihre Rolle vorbereitet. Für diese Rolle sollten Auszubildende offen und kommunikativ sein sowie erste praktische Erfahrungen in der Ausbildung gesammelt haben, um über Inhalt, Verlauf und Vorteile der Ausbildung berichten zu können.
    Die Ausbildungsbotschafter besuchen vor allem die Vorabgangsklassen in allgemeinbildenden Schulen. In einer Unterrichtsstunde stellen sie ihren Ausbildungsberuf sowie ihren Alltag im Betrieb vor. Die Koordination der Einsätze sowie den Kontakt zu den Schulen übernimmt dabei die jeweilige IHK.

    Aufwand?
    Die Betriebe stellen die Ausbildungsbotschafter für eine halbtägige Schulung frei, in der sie auf ihre Rolle vorbereitet werden. Im Anschluss erfolgen zwei bis drei Einsätze in Schulen, für die die Auszubildenden freigestellt werden. Abgesehen davon entstehen keine Kosten für den Betrieb.

    Vorteile:
    Durch Ausbildungsbotschafter in Schulen erhalten die Betriebe einen direkten Zugang zu Schülerinnen und Schüler, um diese als zukünftige Auszubildende für sich gewinnen zu können. Die Ausbildungsbotschafter stärken zudem durch ihre Rolle ihre persönlichen Kompetenzen und können ihre fachliche Kompetenz unter Beweis stellen. Dadurch erlangen sie Selbstbewusstsein, wovon auch der Betrieb profitiert. Diese Maßnahme kann zudem Türöffner für eine langfristige Kooperation mit einer Schule sein.

    Herausforderungen:
    Für Betriebe, die aktuell keine Auszubildenden haben, besteht nur die Möglichkeit, junge Fachkräfte als Ausbildungsbotschafter in die Schulen zu schicken.


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Ausbildungsflyer

Flyer vermitteln übersichtlich Informationen rund um angebotene Ausbildungsberufe und den Betrieb. Dabei können sie für unterschiedlichen Situationen und Zwecke verwendet werden.

  • Wie?
    Für die Gestaltung eines Flyers ist es sinnvoll, vorab unterschiedliche Ideen bezüglich Inhalt und Aufmachung zu sammeln. Es ist zu überdenken, welche Inhalte für den Flyer von Bedeutung sind und für welche Zwecke der Flyer verwendet wird beziehungsweise wie er verbreitet werden soll. Denkbar ist unter anderem die Auslage im Betrieb, der Versand an Schulen oder die Nutzung bei Ausbildungsmessen. Daneben kann der Flyer auch online auf der Betriebshomepage zur Verfügung gestellt werden.
    Hat der Betrieb ein geeignetes Grafikprogramm und Erfahrungen in diesem Bereich ist es möglich, die Gestaltung des Flyers selbst zu übernehmen. Ist dies nicht der Fall, bietet sich eine Gestaltung durch einen externen Partner z. B. einer Werbeagentur an, um einen professionell wirkenden Flyer zu gewährleisten. Gegebenenfalls kann auch auf Online-Angebote zur Flyer-Erstellung zurückgegriffen werden. Insgesamt sollte das Corporate Design des Betriebs berücksichtigt werden. Auch sollte der Flyer nicht überfrachtet wirken, daher sind nur die wichtigsten Informationen rund um die Ausbildung aufzunehmen.

    Aufwand?
    Erstellt man die Flyer selber, ist dies mit einem erhöhten Zeitaufwand verbunden. Bei externer Vergabe, z. B. durch eine Werbeagentur, fallen Kosten für die Gestaltung des Flyers an. Die Druckkosten dagegen sind sehr niedrig. Gegebenenfalls sollten auch Versandkosten eingeplant werden, falls der Flyer an Schulen, Beratungsstellen o. ä. verschickt werden soll.

    Vorteile:
    Indem ein Flyer alle wichtigen Informationen zur Ausbildung im Betrieb enthält, ermöglicht er Interessierten einen schnellen und einfachen Überblick über das Ausbildungsangebot. Zudem lässt er sich einfach verteilen und für unterschiedliche Maßnahmen, z. B. Ausbildungsmessen oder einen Tag der offenen Tür, verwenden.

    Herausforderungen:
    Flyer sind eher als Zusatz zu anderen Maßnahmen zu betrachten. So können Sie beispielsweise auf Ausbildungsmessen oder bei Unternehmensbesuchen verteilt werden.


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Ausbildungsmessen

Ausbildungsmessen bieten die Möglichkeit, den eigenen Betrieb und dessen Ausbildungsangebote der Öffentlichkeit zu präsentieren und mit potenziellen Bewerbern ins Gespräch zu kommen.

  • Wie?
    Jährlich wird eine Vielzahl regionaler Ausbildungsmessen durchgeführt. Nachdem die Entscheidung getroffen wurde, auf welchen Ausbildungs- und Karrieremessen der Betrieb und das Ausbildungsangebot präsentiert werden soll, kann die Anmeldung beim jeweiligen Veranstalter erfolgen.
    Rechtzeitig vor Beginn der Messe ist zu überlegen, wie man sich präsentieren möchte und wie der Messeauftritt gestaltet werden soll. Hier gilt: Eine kreative Gestaltung sorgt für Aufmerksamkeit. Zur aktiven Ansprache der Messebesucher können auch Gewinnspiele oder eine Tombola genutzt werden. Dies erleichtert die erste Kontaktaufnahme. Sprechen Sie zudem aktiv Jugendliche an, seien Sie dabei jedoch nicht zu aufdringlich. Seien Sie daher aufmerksam und stehen für mögliche Fragen der Messebesucher bereit.
    Planen Sie zudem für die Messe Standpersonal ein. Hier bietet sich beispielsweise an, eine/n Mitarbeiter/in zusammen mit Auszubildenden zur Messe zu schicken. Neben ausreichend Infomaterial zum Betrieb und zur Ausbildung sollte angemessen Zeit eingeplant werden, um den Stand vor Beginn der Messe aufzubauen.

    Aufwand?
    Die Teilnahme an einer Messe erzeugt entsprechende Kosten. So können auf der einen Seite Standgebühren anfallen, aber auch Sachkosten, wie beispielsweise für die Gestaltung des Messestands oder diverse Infomaterialien. Natürlich muss auch der Personalaufwand eingerechnet werden. Dieser fällt auch durch die Planungs- und Organisationsarbeit im Voraus an.

    Vorteile:
    Eine Ausbildungsmesse bietet die Möglichkeit mit vielen Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, um diese für eine Ausbildung im Betrieb zu begeistern. Auch mit deren Eltern können Gespräche geführt werden. Vor allem der regionale Bezug der Messen macht diese attraktiv.

    Herausforderungen:
    Die Teilnahme an Ausbildungsmessen erfordert einen großen Aufwand, hat jedoch einen hohen repräsentativen Charakter.


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Azubiblog

Ein Azubiblog bietet die Möglichkeit, sich gegenüber potenziellen Auszubildenden als interessanten Ausbildungsbetrieb zu präsentieren. Durch den Blog kann ein lebendiges und authentisches Bild von der Ausbildung und dem Alltag der Auszubildenden vermittelt werden.

  • Wie?
    Idealerweise wird der Azubiblog als Unterseite der Unternehmenshomepage eingerichtet. Grundlegend für den Erfolg eines Azubiblogs ist, dass regelmäßig neue und interessante Beiträge online gestellt werden. Um dies zu gewährleisten, sollte vorab die Verantwortlichkeit für den Blog geklärt werden. Die zentrale Rolle sollten dabei die Auszubildenden spielen. Diese können diverse Beiträge für Ausbildungsinteressierte rund um die Ausbildung schreiben und dabei eine hohe Authentizität ausstrahlen. Mögliche Beitragsthemen sind u.a.:

    • Beschreibung des ersten Arbeitstages
    • Berichte über aktuelle Aufgaben oder Projekte von Azubis
    • Geschichten aus dem Arbeitsalltag oder sonstigen Aktivitäten, z. B. Weihnachtsfeiern
    • Schilderungen über die Vorbereitung auf Prüfungen
    • Gastbeiträge von Praktikanten über deren Erfahrungen

    Hierfür sollten vorab mit allen Beteiligten Regeln festgelegt werden, zum Beispiel zur Gestaltung der Beiträge oder Themen, welche nicht angesprochen werden sollen. Die unterschiedlichen Beiträge können durch Fotos und Videos ergänzt werden, sodass ein lebendiges Bild der Ausbildung entsteht. Hier sind dem Gestaltungsspielraum keine Grenzen gesetzt.

    Aufwand?
    Das Erstellen der Berichte und die Aktualisierung der Inhalte nimmt regelmäßig Zeit in Anspruch. Auch für die Einrichtung des Azubiblogs muss ausreichend Zeit eingeplant werden.

    Vorteile:
    Berichten Auszubildende über die Ausbildung und deren Alltag im Betrieb, bietet dies potenziellen Bewerbern ein hohes Maß an Authentizität und einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag von Auszubildenden im Betrieb.

    Herausforderungen:
    Nur wenn der Ausbildungsblog kontinuierlich auf dem Laufenden gehalten wird, bietet er einen dauerhaften Mehrwert.


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Azubi-Speed-Dating

Diese Maßnahme dient zur Vorauswahl von Auszubildenden, welche in der Regel regional von Kammern oder der Agentur für Arbeit organisiert wird. Teilnehmende Betriebe lernen hier innerhalb eines kurzen Zeitraums zahlreiche Kandidaten persönlich kennen.

  • Wie?
    Azubi-Speed-Datings werden beispielsweise von der IHK, HWK oder der Agentur für Arbeit organisiert und durchgeführt. Informationen hierzu finden sich jeweils auf den entsprechenden Homepages. Beim Speed-Dating treffen die Betriebe im Abstand von ca. 10 Minuten auf wechselnde Bewerber oder Interessierte an der Ausbildung. Da dies eine recht kurze Zeit ist, ist es sinnvoll, vorab einen Gesprächsleitfaden auszuarbeiten. Darin enthalten sind alle wichtigen Informationen über den Betrieb und die Ausbildung, welche vermittelt werden sollen. Auch enthält der Leitfaden die zentralen Fragen an die Bewerber, um einen guten Ersteindruck über diese zu erhalten. Dabei sollte man sich an den Anforderungen orientieren, welche für eine bestimmte Ausbildungsstelle wichtig sind. Ist der erste Eindruck eines Bewerbers überzeugend, sollte nach Möglichkeit direkt ein Anschlussgespräch im Betrieb vereinbart werden.

    Azubi-Speed-Dating Veranstaltungen werden häufig von weiteren Angeboten der Veranstalter begleitet, wie beispielsweise Bewerbungstrainings oder Bewerbungsmappen-Checks.

    Aufwand?
    Bei Planung und Durchführung des Azubi-Speed-Datings durch die IHK, HWK oder Agentur für Arbeit muss der Betrieb lediglich die Zeit für die Teilnahme aufwenden. Es entstehen keine Sachkosten, wie beispielsweise Teilnahmegebühren.

    Vorteile:
    Mit wenig zeitlichem Aufwand hat der Betrieb die Möglichkeit, viele Jugendliche kennenzulernen und bei ihnen Interesse für die Ausbildung und den Betrieb zu wecken.

    Herausforderungen:
    10 Minuten sind wenig Zeit, um einen umfangreichen Eindruck vom Bewerber zu bekommen, sowie alle nötigen Informationen zur Ausbildung und dem Betrieb zu vermitteln. Daher ist es ratsam, ein Folgegespräch oder eine Einladung in den Betrieb anzubieten.


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Azubi-Website

Die Azubi-Website ist ein Teil der Unternehmenswebsite, die alle grundlegenden und notwendigen Informationen rund um die Ausbildung im Betrieb zur Verfügung stellt. Solch eine Azubi-Website ist eine der von Jugendlichen am häufigsten genutzten Möglichkeiten, sich über Ausbildungsplätze zu informieren.

  • Wie?
    Ist bereits eine Unternehmenswebsite vorhanden, kann hier eine Rubrik für die Ausbildung angelegt werden. Diese sollte auf der Startseite leicht zu finden sein und an auffälliger Stelle platziert werden. Die Azubi-Website selbst muss gut gegliedert und übersichtlich strukturiert sein. Auf der Azubi-Website müssen alle relevanten Informationen zur Ausbildung im Betrieb dargestellt werden. Achten Sie hierbei auf eine verständliche Sprache. Folgende Informationen sollten dargestellt werden:

    • Berufsbilder
    • Aktuelle Ausbildungsangebote
    • Bewerbungsverfahren
    • Übernahmemöglichkeiten
    • Informationen zum Betrieb

    Zudem können Sie Einblicke in den Alltag der Auszubildenden gewähren oder diese von Ihren Erfahrungen berichten lassen, zum Beispiel in Form von Azubi-Statements.

    Aufwand?
    Ist bereits eine Unternehmenswebsite vorhanden, kann die Azubi-Website mit wenig Aufwand eingefügt werden. Jedoch ist es sinnvoll, sich genug Zeit zu nehmen, die Präsentation der Ausbildung zu überdenken. Welche Informationen sind für die Zielgruppe wichtig? Wie soll sie angesprochen werden? Wie soll die Seite gestaltet werden? Zudem ist die Aktualität der Seite von großer Wichtigkeit, daher sollte man sich regelmäßig Zeit nehmen, um die Seite zu überarbeiten und mit aktuellen Informationen zu füllen.

    Vorteile:
    Über eine Azubi-Website können Sie schnell und aktuell informieren. Dabei werden die Angebote und Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Doch vor allem junge Menschen nutzen das Internet als Informationsquelle.

    Herausforderungen:
    keine


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Berufsorientierungstage (Girls'Day / Boys'Day)

Zur Berufsorientierung von Schülerinnen und Schüler gibt es unterschiedliche Aktionen und staatlich geförderte Programme. Besonders bekannt hier sind der Girls'Day und der Boys'Day. Der Girls'Day bietet Mädchen einen Einblick in technische und naturwissenschaftliche Ausbildungsberufe, wohingegen der Boys'Day Jungen für Ausbildungsberufe im sozialen und gesundheitlichen Bereich begeistern soll.

  • Wie?
    Der Girls'Day sowie der Boys'Day werden zentral organisiert und finden jeweils einmal jährlich statt. Die jeweiligen Termine können auf den Webseiten www.girls-day.de bzw. www.boys-day.de entnommen werden. Möchte man an solch einem Aktionstag teilnehmen, kann man sich über die jeweilige Homepage registrieren und die zur Verfügung gestellten betrieblichen Plätze für den Aktionstag angeben. Schülerinnen beziehungsweise Schüler können sich dann direkt über die Homepage anmelden. Für die Teilnahme selbst können sich Schülerinnen und Schüler von der Schule freistellen lassen.

    Der Aktionstag kann dann vom Betrieb eigenständig geplant werden. Neben organisatorischen Aspekten (wie beispielsweise die Auswahl fester Ansprechpartner für die Schüler/-innen an diesem Tag) muss auch der inhaltliche Ablauf geplant werden. Idealerweise wird ein Tagesplan erstellt, der unterschiedliche Arbeitsaufgaben erhält, welche für den entsprechenden Ausbildungsberuf typisch sind. Im Vordergrund steht dabei das praktische Erleben der Schülerinnen und Schüler. Auch können an diesem Tag Auszubildende in die Betreuung involviert werden, sodass sie für Fragen der Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stehen und einen authentischen Einblick in die Ausbildung geben können.

    Aufwand?
    Für die Teilnahme an einem Girls' bzw. Boys'Days ist am Tag der Durchführung die Betreuung der Schülerinnen bzw. Schüler sicherzustellen. Dabei entsteht Personalaufwand. Auch ist Zeit für die Vorbereitung einzuplanen, zum Beispiel für die Gestaltung von Arbeitsaufgaben. Generell ist die Teilnahme am Girls' bzw. Boys'Day für den Betrieb kostenlos.

    Vorteile:
    Durch die Teilnahme an Aktionstagen wie den Girls bzw. Boys Day kann man den eigenen Betrieb als attraktiven Ausbildungsbetrieb präsentieren. Auch können Jugendliche für einen Ausbildungsberuf begeistert werden, welcher nicht vorrangig beim jeweiligen Geschlecht im Fokus steht. So kann die Vielfalt in der Belegschaft vergrößert werden.

    Herausforderungen:
    keine


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Betriebsbesichtigungen

Insbesondere für Handwerks- und Industrieunternehmen bietet sich die Möglichkeit von Betriebsbesichtigungen an. Diese können zum Beispiel im Rahmen von Klassenausflügen durchgeführt werden und verbinden so Theorie und Praxis für Schüler/-innen.

  • Wie?
    Um eine Betriebsbesichtigung mit einer Schulklasse zu organisieren, muss vorab Kontakt mit einer Schule oder einer Lehrkraft bestehen. Hierzu sind bereits bestehende Schulkooperationen von Vorteil.

    Bei der Organisation muss dann überlegt werden, wie der Betrieb präsentiert werden soll und welche Abteilungen fokussiert werden sollen. Idealerweise sind es Arbeitsbereiche, welche für die Ausbildung relevant sind. Wichtig ist, dass die Führung durch den Betrieb für die Schüler/-innen einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag bietet und dabei die wichtigen Informationen zu den betrieblichen Ausbildungsberufen vermittelt werden. Auch sollte Platz für die Fragen der Schüler/-innen eingeräumt werden und Informationsmaterial zu den Ausbildungsberufen (z. B. Flyer) zur Verfügung gestellt werden.

    Ergänzt werden kann eine Betriebsbesichtigung durch kleine praktische Aufgaben, an denen sich die Schülerinnen und Schüler versuchen können.

    Aufwand?
    Eine umfangreiche Vorbereitung ist für den Erfolg von Betriebsbesichtigungen unerlässlich. Die Organisation erleichtert sich jedoch, wenn bereits eine Schulkooperation besteht. Kosten können ggf. durch die Verpflegung der Schüler/-innen und durch die Erstellung von Informationsmaterial entstehen.

    Vorteile:
    Durch Betriebsbesichtigungen mit Schulklassen erhält man die Möglichkeit, direkt mit Schülern in Kontakt zu kommen und deren Interesse an einer Ausbildung zu wecken. Auf der anderen Seite können sich Schüler/-innen praxisnah über mögliche Ausbildungsberufe informieren und so einen wichtigen Schritt zur Berufsorientierung nehmen.

    Herausforderungen:
    Wird häufig von Schülern als Zwangsveranstaltung betrachtet und daher hängt der Erfolg davon ab, wie man sich als Betrieb präsentieren kann und inwiefern die Betriebsbesichtigung abwechslungsreich und interessant gestaltet ist.




Betriebspraktika

In fast allen Schulen in Deutschland sind Schülerpraktika verpflichtend. Zusammen mit freiwilligen Praktika sind sie eine hervorragende Gelegenheit für Betriebe, für sich und den Ausbildungsberuf zu werben und potenzielle Auszubildende kennenzulernen.

  • Wie?
    Praktika sollten genauso wie die Ausbildung aktiv beworben werden. Doch auch die Mund-zu-Mund-Propaganda sollte nicht unterschätzt werden. Informieren Sie daher Ihr Personal über die Möglichkeiten eines Praktikums. Bevor ein Praktikum durchgeführt wird, ist zu raten mit dem/der Schüler/in ein Bewerbungsgespräch durchzuführen. Hier können das Unternehmen und der Ausbildungsberuf vorgestellt werden, doch auch die gegenseitigen Erwartungen an das Praktikum abgestimmt werden.

    Ein Schülerpraktikum dauert in der Regel eine bis drei Wochen. Der Ablauf und die Inhalte sollten genau geplant werden: Welche Abteilungen sollen durchlaufen werden? Welche Aufgaben kommen dabei in Betracht? Welche Materialien werden hierfür benötigt? Ein Praktikumsplan ist hierfür sinnvoll. Während der Praktikumszeit sollte der/die Praktikant/in einen festen Ansprechpartner haben. Diese Aufgabe kann beispielsweise von Auszubildenden übernommen werden. Führen Sie am Ende des Praktikums ein Feedbackgespräch. Auf dessen Grundlage wird auch eine Praktikumsbescheinigung und -beurteilung erstellt. Konnte der/die Praktikant/-in überzeugen, kann unter Umständen ein konkretes Ausbildungsangebot gemacht werden.

    Aufwand?
    Um ein Praktikum erfolgreich durchzuführen, ist eine ausführliche Planung von größter Wichtigkeit. Nur so kann ein umfassendes Bild des Ausbildungsberufes und des Betriebs vermittelt werden.

    Vorteile:
    Durch ein Praktikum können sich der Jugendliche und der Betrieb kennenlernen. So ist die Gefahr eines Ausbildungsabbruches deutlich geringer, da der Jugendliche den Betrieb und den Ausbildungsberuf bereits einschätzen kann. Praktika sind für den Betrieb zudem eine gute Möglichkeit herauszufinden, ob sich der Jugendliche für eine Ausbildung eignet ­ somit unterstützt das Praktikum die Vorauswahl zur Ausbildung.

    Herausforderungen:
    Der Praktikant kann nicht produktiv eingesetzt werden und erzeugt dabei Betreuungsaufwand.


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Imagefilm zur Azubiwerbung

In Zeiten sozialer Medien werden Videos immer wichtiger zur Informationsvermittlung - auch für die Gewinnung neuer Auszubildender ist ein Video zielführend. Es ist ein innovativer Weg, um Jugendliche für die Ausbildung zu begeistern und ihnen den Ausbildungsberuf näher zu bringen. Dabei ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

  • Wie?
    Eine sinnvolle Möglichkeit ist es, Auszubildende mit in die Planung und Durchführung einzubeziehen, da diese nah an der Zielgruppe verortet sind. Auch kann hieraus ein Azubi-Projekt gemacht werden, sodass die Auszubildenden die Aktivitäten selbständig planen und ausführen. In einem so entstandenen Imagefilm sollten die Ausbildung und der Alltag der Auszubildenden im Fokus stehen, sodass ein realistisches und interessantes Bild vom Betrieb und dem Ausbildungsberuf entsteht. NAch Fertigstellung kann er vielseitig eingesetzt werden:
    • Unternehmenswebseite
    • Soziale Medien und Videoplattformen
    • Messeauftritte

    Aufwand?
    Durch einen Imagefilm können unter Umständen hohe Kosten entstehen, insbesondere, wenn man die Erstellung extern an eine Werbeagentur vergibt.

    Vorteile:
    Um ein lebendiges Bild von dem Ausbildungsberuf und Ihrem Betrieb zu zeigen, eignet sich ein Imagefilm sehr gut. Dadurch kann sich der Betrieb hervorragend am Ausbildungsmarkt platzieren und verankern.

    Herausforderungen:
    Ein Imagefilm zur Azubigewinnung sollte professionell umgesetzt werden, sonst kann die Maßnahme schnell negative Aufmerksamkeit erhalten und den Betrieb und dessen Ruf nachhaltig Schaden zufügen.




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Lehrerbetriebspraktikum

Lehrerinnen und Lehrer sind für Jugendliche wichtige Ansprechpartner und haben somit einen wichtigen Einfluss bei der Berufsorientierung. Ein Lehrerbetriebspraktikum ermöglicht es Lehrkräften, Einblicke in die Arbeits- und Wirtschaftswelt zu erhalten.

  • Wie?
    Bei einem Lehrerbetriebspraktikum handelt es sich um kurze Praktika, die es Lehrpersonal ermöglicht, grundlegende Informationen über einen Ausbildungsberuf oder Betrieb zu erhalten. Viele Schulen ermöglichen den Lehrkräften, die betriebliche Praxis kennenzulernen. Besteht bereits eine Schulkooperation, kann der Betrieb die Schule auf diese Maßnahme ansprechen. Auch die zuständige Kammer kann kontaktiert werden. Diese kann dann bei der Anbahnung unterstützen. Vor Praktikumsbeginn werden mit der Schule Zielsetzungen, Inhalte und Organisationsform des Praktikums vereinbart. Dieses wird in der Regel in unterrichtsfreier Zeit durchgeführt und kann beispielsweise dreitägig sein.

    Aufwand?
    Bei der Durchführung von Lehrerbetriebspraktika entstehen keine Kosten. Jedoch muss der Zeitaufwand für die Betreuung der Lehrkräfte während des Praktikums und für die organisatorische Vorbereitung bedacht werden.

    Vorteile:
    Lehrkräfte erhalten Einblicke in wirtschaftliche Abläufe, Anforderungen von Ausbildungsberufen und betriebliche Einstellungsverfahren. Dadurch können sie Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung helfen und praxisrelevante Informationen über den Betrieb und den Ausbildungsberuf geben. Dies ist eine sehr gute Werbung für den Betrieb!

    Herausforderungen:
    Ein Lehrerbetriebspraktikum ist schwierig anzubahnen. Hier kann eine Schulkooperation helfen. Auch die Kammern können bei der Anbahnung von Praktika unterstützen.


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Mitarbeiterempfehlungsprogramme

Ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm ist eine Möglichkeit potenzielle Auszubildende auf die Ausbildung im Betrieb aufmerksam zu machen. Hierzu werden das eigene Personal und deren private Kontakte genutzt.

  • Wie?
    Mitarbeiterempfehlungsprogramme, auch Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter genannt,­ bieten die Möglichkeit, Mund-zu-Mund-Propaganda gezielt für den betrieblichen Nutzen einzusetzen. Hierzu muss ein Programm mit geeigneten Anreizen für das Personal geschaffen werden. So können beispielsweise Bonuszahlungen angeboten werden, sobald ein Ausbildungsverhältnis auf Grundlage einer Mitarbeiterempfehlung geschlossen wird.

    Um dies erfolgreich durchzuführen, muss das Personal über die Ausgestaltung des Programms informiert werden. Auch über offene Stellen und zu vergebende Ausbildungsplätze sollten in regelmäßigen Abständen Informationen weitergegeben werden. Hierzu kann man das Personal auch aktiv ansprechen und einbeziehen.

    Aufwand?
    Der Aufwand für solch ein Programm variiert je nach dessen Gestaltung. Ist zum Beispiel im Programm eine Bonuszahlung bei erfolgreicher Einstellung eines Auszubildenden vereinbart, ist diese fällig, sobald ein Auszubildender auf Grundlage der Empfehlung eingestellt wurde. Ansonsten entstehen keine Kosten für den Betrieb.

    Vorteile:
    Durch Mitarbeiterempfehlungsprogramme werden die persönlichen Netzwerke des Personals genutzt. So kann das Angebot an Ausbildungsplätzen kostengünstig verbreitet werden.

    Herausforderungen:
    Sollte auf Grundlage einer Empfehlung ein Auszubildender eingestellt werden, der während der Ausbildung schlechte Leistungen liefert und hinter den Erwartungen zurückfällt, wirft dies unter Umständen ein schlechtes Licht auf den Tippgeber.


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Projektwochen für Schülerinnen und Schüler

Im Rahmen einer Schulkooperation können Projektwochen für Schülerinnen und Schüler angeboten werden. Dabei werden praxisrelevante Unterrichtsthemen anschaulich vermittelt. Für die Schülerinnen und Schüler dienen solche Projekte zur Berufsorientierung. Betriebe hingegen können solche Maßnahmen hervorragend für die Vorstellung ihres Ausbildungsangebots nutzen.

  • Wie?
    Bei einer bereits bestehenden Schulkooperation sollte der Betrieb das Gespräch mit der Schule suchen, sodass gemeinsam erarbeitet werden kann, welche Möglichkeiten in Bezug auf das Angebot von Projektwochen bestehen. Daraufhin kann gemeinsam die Ausgestaltung solch einer Maßnahme geplant werden. Häufig erfolgt die Initiierung auch durch die Schule selbst.

    Projektwochen werden gemeinsam mit Schulklassen über eine Dauer von ein bis mehreren Wochen durchgeführt. Dabei finden Teile des Schulunterrichts auch außerhalb der Schule statt ­ und zwar im Betrieb. Dort werden die Schüler/-innen neben dem Betrieb auch von ihrer Lehrkraft betreut. Das Thema der Projektwochen sollte in Bezug zum Unterrichtsfach und der Branche des Betriebs stehen. Um das Thema zu erarbeiten, besuchen die Schüler/-innen regelmäßig den Betrieb. Hier erhalten sie fachlichen Input, können Arbeitsprozesse beobachten oder auch praktische Tätigkeiten selbst ausführen. So können Themen abwechslungsreich und mit großem Praxisbezug erarbeitet werden. Ganz nebenbei können die Jugendlichen so für eine Ausbildung im Betrieb begeistert werden.

    Aufwand?
    Für die Durchführung von Projekten in Zusammenarbeit mit Schulen ist eine langfristige Planung notwendig. Auch muss der Personalaufwand beachtet werden, welcher durch die Betreuung der Schülerinnen und Schüler anfällt.

    Vorteile:
    Indem Schülerinnen und Schüler im Rahmen von Projekten in den Betrieb kommen, kann sich dieser als attraktiver Ausbildungsbetrieb präsentieren. Auch besteht die Möglichkeit, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und so die Ausbildung im eigenen Betrieb zu bewerben.

    Herausforderungen:
    Besteht bei einem Betrieb keine feste Kooperation mit einer Schule, ist diese Maßnahme nur sehr schwer anzubahnen. Schulen greifen hier eher auf Betriebe zurück, mit denen bereits eine Zusammenarbeit besteht.


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Schulkooperationen

Eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit einer oder mehreren Schulen bietet Betrieben die Chance, Schüler für eine Ausbildung im Fachberuf zu begeistern und für den eigenen Betrieb zu gewinnen.

  • Wie?
    Um eine Schulkooperation anzubahnen, sollte geprüft werden, welche Schulen es in der näheren Umgebung des Betriebes gibt. Hierbei ist besonders auf die Schulform und die dortigen Schulabschlüsse zu achten. Diese sollten zu den angebotenen Ausbildungsplätzen im Betrieb passen. Daraufhin ist es sinnvoll, die Schuldirektion mit dem Anliegen einer Schulkooperation direkt anzusprechen. Dabei können auch bereits bestehende Kontakte genutzt werden, z.B. durch Mitarbeiter/-innen, die Lehrer der Schule kennen oder die aus ihrer Schulzeit noch Kontakte zur Schule haben. Auch Kammern bieten häufig Unterstützung bei der Anbahnung einer Kooperation an. Hier lohnt sich eine kurze Recherche.

    Auch ist es wichtig beim Erstkontakt zu vermitteln, welche Vorteile die Schule durch die Kooperation haben kann. Bei einem ersten Treffen sollten dann gemeinsam Erwartungen und Ziele der möglichen Zusammenarbeit geklärt werden. Sind sich Schule und Betrieb über eine Kooperation einig, kann eine Kooperationsvereinbarung abgeschlossen werden, welche beispielsweise vereinbarte Ziele, geplante Aktivitäten oder Ansprechpartner enthält.

    Der Erfolg einer Schulkooperation ist geprägt durch regelmäßige Gespräche. Durch Aktivitäten, wie beispielsweise Vorträge in Schulklassen (u.a. über Ausbildungsberufe, fachliche Themen im Unterrichtskontext), Betriebsbesichtigungen, Bewerbungstrainings oder das Angebot von Schülerpraktika wird die Schulkooperation mit Leben gefüllt.

    Aufwand?
    Die Anbahnung einer Kooperation mit einer Schule kann eine große Herausforderung sein, welche sehr zeitintensiv ist. Hierfür ist Geduld gefordert.

    Vorteile:
    Durch eine Schulkooperation erhält der Betrieb einen kontinuierlichen Zugang zu einer großen Anzahl potenzieller Auszubildender. Auch wird der Einsatz weiterer Werkzeuge des Ausbildungsmarketings erleichtert, wie beispielsweise Betriebsbesichtigungen oder Ausbildungsbotschafter, da bereits Kontakt zu einer Schule besteht.

    Herausforderungen:
    Eine Schulkooperation ist im Zweifel schwierig anzubahnen. Häufig tun sich Schulen hier recht schwer.


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Soziale Medien

Insbesondere für junge Menschen haben soziale Netzwerke eine hohe Bedeutung. Zu den bedeutendsten Social-Media-Plattformen gehört Facebook. Hier können Betriebe Ausbildungsplatzangebote veröffentlichen und auf Veranstaltungen hinweisen.

  • Wie?
    Um den Betrieb und die Ausbildung in sozialen Medien zu präsentieren, müssen vorab einige Überlegungen angestellt werden. Welche Netzwerke sollen genutzt werden? Wie soll die Zielgruppe angesprochen werden? Welche Themen sollen kommuniziert werden? Die Anmeldung erfolgt dann auf der jeweiligen Homepage des sozialen Mediums. Dort kann in wenigen Schritten ein Unternehmensprofil erstellt werden. Sinnvoll ist es, hierfür einen oder mehrere Verantwortliche zu bestimmen, die die Informationen einstellen und dauerhaft mit neuen Inhalten zur Ausbildung pflegen. Idealerweise werden hierfür auch Auszubildende einbezogen. Dabei können die sozialen Medien ähnlich wie ein Ausbildungsblog genutzt werden: Durch diverse Fotos, Videos und Beiträgen kann durch die Auszubildenden ein authentischer Einblick in die Ausbildung gewährt werden. Aktuelle Ausbildungsplatzangebote ergänzen dabei das Angebot. Vorab sollten jedoch Regeln und Standards festgelegt werden.

    Aufwand?
    Die Nutzung von sozialen Medien macht lediglich Sinn, wenn diese regelmäßig aktualisiert und mit neuen Informationen gepflegt wird. Hierfür sollte wöchentlich mindestens eine Stunde eingeplant werden, um kurze Berichte über die Ausbildung, dem Betrieb oder Ausbildungsprojekte online zu stellen. Kosten entstehen durch die Nutzung nicht.

    Vorteile:
    Soziale Medien wie beispielsweise Facebook verfügen über eine große Reichweite, da viele junge Menschen diese regelmäßig nutzen. So können nicht nur Informationen über die Ausbildung dargestellt werden, auch können Betriebe mit jungen Menschen in Kontakt treten. Interessierte haben durch soziale Medien die Möglichkeit, den Betrieb zu kontaktieren und Fragen zur Ausbildung zu stellen.

    Herausforderungen:
    Jugendliche nutzen die sozialen Medien eher als Kontaktmedium. Die gezielte Informationssuche für Ausbildungsplätze spielt für sie hierbei eher eine nachgeordnete Rolle. Es ist daher sinnvoll, auf die Unternehmenshomepage zu verlinken.


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Stellenanzeigen in Onlinemedien

Das Internet gewinnt bei der Suche nach Auszubildenden für die Betriebe immer mehr an Bedeutung. Und tatsächlich bieten Onlineportale und -jobbörsen eine gute Bühne für Ausbildungsplatzangebote.

  • Wie?
    Um das Angebot an Ausbildungsstellen online zu veröffentlichen, muss der Betrieb vorab eine Stellenanzeige erstellen. Diese sollte verständlich formuliert sein und auf die Zielgruppe ausgerichtet sein. Dabei sollen alle wichtigen Informationen enthalten sein:

    • Vorstellung des Betriebs
    • Beschreibung der Ausbildungsstelle
    • Beschreibung der Anforderungen
    • Leistungen des Betriebs
    • Kontakt und Informationen zum Bewerbungsverfahren
    • Verlinkung auf die Unternehmenshomepage

    Bei der Schaltung der Anzeige ist es sinnvoll, sich auf regionale Angebote zu konzentrieren. Als Beispiele sind die Lehrstellenbörse der zuständigen Kammer oder die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit zu nennen. Diese Angebote sind kostenlos und die Stellenanzeige kann mithilfe eines Online-Formulars einfach hochgeladen werden.

    Aufwand?
    Möchte man eine Stellenanzeige online präsentieren, muss diese vorab erstellt werden. Dies benötigt Zeit. Dagegen ist das Einstellen in die jeweilige Onlinebörse schnell gemacht. Je nach Jobbörse fallen dabei unterschiedlich hohe Gebühren an.

    Vorteile:
    Jugendliche (und auch deren Eltern) nutzen vermehrt das Internet, um nach Ausbildungsplätzen zu suchen. So können Online-Stellenanzeigen eine große Zielgruppe erreichen. Ein großer Vorteil gegenüber Stellenanzeigen in Printmedien ist in der längeren Verfügbarkeit von Online-Stellenanzeigen. Auch ist die Online-Stellenanzeige für die potenziellen Bewerber ein direkter Zugang auf die Unternehmenswebsite.

    Herausforderungen:
    Bei der Vielzahl an Stellenanzeigen in den Jobbörsen besteht die Gefahr in der Masse unterzugehen.


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Stellenanzeigen in Printmedien

Offene Ausbildungsplätze können durch Anzeigeschaltungen in lokalen Medien wie zum Beispiel die Wochenzeitung veröffentlicht werden.

  • Wie?
    Um offene Ausbildungsstellen in den örtlichen Medien zu bewerben, ist eine Stellenanzeige zu erstellen, welche die wichtigsten Informationen über den Ausbildungsplatz enthält. Alternativ kann auf die Unternehmenswebsite verwiesen werden, auf der sämtliche Informationen eingesehen werden können. Dabei ist generell zu beachten, die Stellenanzeige so zu gestalten, dass sie die Zielgruppe anspricht.
    Neben den regionalen Zeitungen können Stellenanzeigen in folgenden Medien veröffentlicht werden:

    • Schülerzeitungen von Schulen in der Nähe
    • (regionale) Jugendmagazine
    • (regionale) Ausbildungsmagazine, z. B. von den Kammern
    • Online-Stellenbörsen der Verlage

    Aufwand?
    Für die Erstellung einer Anzeige sollte genügend Zeit eingeplant werden. Auch ist zu beachten, dass die Schaltung einer Stellenanzeige in Printmedien mit Kosten verbunden ist. Diese variieren je nach Zeitung und Größe der Anzeige und Auflage. Die Kosten sind in den Mediadaten der Printmedien zu finden. Diese finden Sie beispielsweise auf der jeweiligen Internetseite des Verlages.

    Vorteile:
    Durch Anzeigen in Printmedien können vor allem die Eltern von Jugendlichen erreicht werden, welche bei der Auswahl einer Ausbildungsstelle häufig einen großen Einfluss haben.

    Herausforderungen:
    Mit Stellenanzeigen sind je nach Größe hohe Kosten verbunden. Zudem lesen viele junge Menschen kaum noch die Lokalzeitungen, sodass die Stellenanzeigen unter Umständen eine geringe Verbreitung in der Zielgruppe haben. Somit kann nicht genau gesagt werden, ob die „Richtigen“ die Anzeige lesen.


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Tag der offenen Tür

Der Tag der offenen Tür ist ein bekanntes Werkzeug, um den eigenen Betrieb zu präsentieren. Dieser kann jedoch auch gezielt genutzt werden, um auf die Ausbildungsmöglichkeiten hinzuweisen und mit jungen Menschen hierzu ins Gespräch zu kommen.

  • Wie?
    Zu Beginn der Planung muss eine Entscheidung über zeitlichen, inhaltlichen und finanziellen Rahmen der Veranstaltung getroffen werden. Dazu ist es sinnvoll, ein Vorbereitungsteam zusammenzustellen. Dieses organisiert alles rund um dieses Ereignis:

    • Was soll den Besuchern geboten werden, z. B. Führungen durch die Werkstatt?
    • Welche speziellen Aktionen sollen zum Thema Ausbildung durchgeführt werden, wie beispielsweise Bewerbungstrainings?
    • Wie soll die Öffentlichkeit über den Tag der offenen Tür informiert werden? Hier kann beispielsweise Kontakt zur örtlichen Presse aufgenommen werden.

    Auf jeden Fall sollte genügend Infomaterial zur Ausbildung vorhanden sein, damit die Ausbildung im Betrieb präsentiert werden kann. Es besteht auch die Möglichkeit, aktuelle Auszubildende über die Ausbildung berichten zu lassen. Auch ist es sinnvoll, im Rahmen der Vorbereitung mit benachbarten Unternehmen ins Gespräch zu kommen. So können beispielsweise in Form eines Straßenfestes oder einer Gewerbeschau höhere Besucherzahlen erzielt werden und der Planungsaufwand geteilt werden.

    Aufwand?
    Ein Tag der offenen Tür bedeutet viel Planungsaufwand, der mit hohem Personalaufwand verbunden ist. Zudem können Sachkosten entstehen, zum Beispiel durch Catering oder Gewinnspiele, die angeboten werden. Der entstehende Aufwand kann jedoch geteilt werden, falls der Betrieb sich mit anderen Unternehmen zusammenschließt.

    Vorteile:
    Ein Tag der offenen Tür bietet einen authentischen Blick hinter die Kulissen des Betriebs und ermöglicht unter anderem ausführlich über die Ausbildung im Betrieb zu berichten. Auch besteht die Möglichkeit persönlichen Kontakt zu Jugendlichen und deren Eltern aufzunehmen.

    Herausforderungen:
    Möchte der Betrieb einen Tag der offenen Tür durchführen, ist dies mit hohem Planungsaufwand verbunden. Zudem kann es sein, dass nicht die gewünschte Zielgruppe anwesend ist, um dieser die Ausbildung zu präsentieren.


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Unterricht an Schulen

Um Schülerinnen und Schüler für einen Ausbildungsberuf zu begeistern, ist für Betriebe der direkte Kontakt zu Ihnen ein großer Vorteil. Eine Möglichkeit hierzu bietet sich durch das Angebot von Vorträgen im Rahmen des Schulunterrichts.

  • Wie?
    Bei einer bereits bestehenden Schulkooperation kann der Betrieb anbieten, Vorträge und Seminare an der Schule zu halten. Hierfür sollte die Partnerschule angesprochen werden. Dabei kann beispielsweise eine Fachkraft aus dem Betrieb bestimmte Unterrichtseinheiten übernehmen und diese gestalten. Es bieten sich vor allem berufsnahe Unterrichtsfächer an, wie Informatik, Naturwissenschaften oder auch Wirtschaftslehre. In Absprache mit der Lehrkraft kann hier ein betriebsrelevantes Unterrichtsthema gewählt werden. Dabei sollte das Thema mit einem hohen Praxisbezug dargestellt werden.

    Doch auch AGs eignen sich. So kann hier beispielsweise das Thema Handwerk thematisiert und durch praktische Aufgabenstellungen gestaltet werden. Hierbei können neben fachlichen Aspekten auch Informationen zu Ausbildungsberufen vermittelt werden. Durch eine abwechslungsreiche Gestaltung kann so das Interesse der Schülerinnen und Schüler geweckt werden.

    Aufwand?
    Durch Unterrichtsstunden an Schulen entsteht ein hoher Zeitaufwand. Neben den Zeiten in der Schule muss auch die jeweilige Unterrichtsstunde gestaltet und vorbereitet werden.

    Vorteile:
    Durch den Unterricht an Schulen erhalten Betriebe direkten Zugang zu Schülerinnen und Schüler. So können diese über eine Ausbildung informiert und dafür begeistert werden. Durch praktische Übungen kann die unterrichtende Fachkraft potenziell geeignete Schülerinnen und Schüler erkennen und direkt auf die Möglichkeit einer Ausbildung ansprechen.

    Herausforderungen:
    Besteht keine Schulkooperation, ist diese Maßnahme für Betriebe nur sehr schwer oder kaum einzusetzen. Auch ist zu bedenken, dass das Unterrichten an Schulen sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.


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Vorträge und Seminare für Schulklassen

Im Rahmen einer Schulkooperation können Schulklassen in den Betrieb eingeladen werden. Hier kann der Betrieb Vorträge und Seminare zu unterrichtsrelevanten Themen anbieten. Dadurch erhält man als Betrieb ganz nebenbei die Chance, sich selbst und die Ausbildungsmöglichkeiten vorzustellen.

  • Wie?
    Besteht eine Schulkooperation, kann sich der Betrieb direkt an die Schule wenden, um die Möglichkeiten für Vorträge oder Seminaren für Schulklassen zu besprechen. Die Planung solcher Maßnahmen, insbesondere die thematische Ausgestaltung, kann dann gemeinsam vorgenommen werden. Je Vortrag bzw. Seminar sind circa ein bis zwei Stunden einzuplanen.
    Der thematische Schwerpunkt sollte dabei im Bezug zum Betrieb stehen, zum Beispiel die Herstellung eines bestimmten Produkts. Neben fachlichen Themen können auch beispielsweise Vorträge über wirtschaftliche Entwicklungen, die Wirtschaft in der Region oder Ausbildungsmöglichkeiten und Karrierewege gehalten werden. Auch Workshops können angeboten werden, wie beispielsweise zur Methodenkompetenz.
    Unabhängig vom Thema gilt: Die Gestaltung der Vorträge oder Seminare sollte abwechslungsreich sein und einen Bezug zur Praxis haben. So kann das Interesse der Jugendlichen geweckt werden.

    Aufwand?
    Für die Durchführung von Vorträgen oder Seminaren für Schüler ist ausreichend Zeit für Planung und Durchführung einzuplanen. Hierfür ist eine enge Zusammenarbeit mit der Schule und teilnehmenden Lehrkräften notwendig.

    Vorteile:
    Indem der eigene Betrieb in Zusammenarbeit mit einer Schule Vorträge durchführt, erhält man Zugang zu den Jugendlichen. Dadurch kann man diese für eine betriebliche Ausbildung begeistern.

    Herausforderungen:
    Besteht keine Schulkooperation, ist die Anbahnung dieser Maßnahme schwierig.


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Assessment Center

Das Assessment Center ist ein strukturiertes Auswahlwerkzeug, mit dem mehrere Bewerber für die Ausbildung anhand unterschiedlicher Übungen miteinander verglichen werden können. Beurteilt werden dabei Fähigkeiten und Eigenschaften, welche für die Ausübung der Ausbildungsstelle von Bedeutung sind.

  • Wie?
    In einem Assessment Center können unterschiedliche Übungen durchgeführt werden, wie beispielsweise Gruppendiskussionen, Rollenspiele oder Kurzpräsentationen. Dabei stehen vor allem die sozialen Kompetenzen (z. B. Teamfähigkeit) der potenziellen Auszubildenden im Vordergrund. Idealerweise wird ein Assessment Center mit vier bis acht Bewerbern durchgeführt.

    Für die Planung eines Assessment Centers sollte vorab ein Anforderungsprofil erstellt werden, welche alle erforderlichen Kompetenzen und Eigenschaften für die Ausbildungsstelle enthält. Diese sollen dann im Assessment Center getestet werden. Im nächsten Schritt werden anhand von praktischen Problemstellungen der beruflichen Realität Übungen konzipiert, wie zum Beispiel eine Gruppendiskussion. Zudem muss festgelegt werden, welche Eigenschaften durch welche Übungen untersucht werden sollen. Anhand dieser Überlegungen kann ein Bewertungsbogen erstellt werden, auf dem die Beobachter ihre Bewertungen notieren können. Nachdem die Übungen durchgeführt worden sind, ziehen sich die Beobachter zurück und besprechen ihre jeweiligen Bewertungen. Sie treffen eine Entscheidung, wer im weiteren Verlauf zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wird. Am Ende oder im Nachgang eines Assessment Centers sollte jeder Teilnehmer ein Feedback über die eigene Leistung bekommen.

    Aufwand?
    Ein Assessment Center dauert in der Regel einen Tag. Da mehrere Beobachter eingesetzt werden müssen, ist dieses sehr kosten- und zeitintensiv. Auch die Vorbereitung nimmt ein großes Maß an Zeit in Anspruch, da das Assessment Center und dessen Übungen speziell auf die zu vergebende Ausbildungsstelle zugeschnitten sein muss. Die Vorbereitung und Durchführung kann jedoch auch an einen externen Dienstleister vergeben werden.

    Vorteile:
    Zusätzlich zum Bewerbungsgespräch werden Bewerber im Rahmen eines Assessment Centers ein weiteres Mal bewertet. Dadurch verringert sich die Gefahr einer Fehlbesetzung.

    Herausforderungen:
    Assessment Center sind sehr aufwendig in der Planung und Durchführung. Auch kann es abschreckend auf Jugendliche wirken, dies kann besonders in Zeiten zurückgehender Bewerberzahlen kontraproduktiv sein.


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Leitfaden für Vorstellungsgespräche

Durch ein Vorstellungsgespräch erhält der Betrieb einen umfassenden Eindruck von den Bewerbern auf eine Ausbildungsstelle. Um dieses so effektiv wie möglich zu gestalten, bietet es sich an, einen Leitfaden hierfür zu erstellen.

  • Wie?
    Der klassische Ablauf eines Vorstellungsgesprächs sieht wie folgt aus:

    1. Begrüßung / Small Talk
    2. Kurze Unternehmensvorstellung
    3. Selbstpräsentation des Bewerbers / der Bewerberin
    4. Befragung zum Lebenslauf und Motivation
    5. Fragen nach Hobbys, Freizeitaktivitäten
    6. Möglichkeit für den Bewerber / die Bewerberin Fragen zu stellen
    7. Gesprächsabschluss

    Es ist ratsam, sich zu den jeweiligen Punkten kurze Notizen zu machen. Hierzu kann man eine Übersicht mit Fragen erstellen, die gestellt werden sollen. Dabei sollte darauf geachtet werden, möglichst offene Fragen zu stellen, sodass der/die Bewerber/in ausführlich antwortet. Es ist nicht zwingend erforderlich, sich strikt an solch einen Leitfaden zu halten, er dient lediglich als Orientierungs- und Arbeitshilfe, welcher für Struktur im Gespräch sorgt.

    Aufwand?
    Um einen Leitfaden für ein Vorstellungsgespräch zu erstellen, benötigt es nicht viel Zeit. Auch gibt es bereits viele vorgefertigte Leitfäden und Checklisten, welche als Vorlage genutzt werden können.

    Vorteile:
    Durch eine einheitliche Struktur in Vorstellungsgesprächen haben alle Bewerber die gleichen Bedingungen, da ihnen ungefähr dieselben Fragen gestellt werden. Auch gibt ein Leitfaden Orientierung im Bewerbungsgespräch. So werden wichtigen Punkte und Fragen nicht vergessen.

    Herausforderungen:
    keine


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Probetage

Ein oder mehrere Probetage eignen sich, um verschiedene Kompetenzen und Fähigkeiten von Bewerbern für eine Ausbildungsstelle zu testen. Hierfür müssen von den Bewerbern zur Probe einige realitätsnahe Aufgaben bewältigt werden.

  • Wie?
    Die Arbeitsprobe ist ein zusätzliches Werkzeug zur passenden Personalauswahl, welches idealerweise nach dem Vorstellungsgespräch stattfindet. Hierzu werden Bewerber zu einem oder mehreren Tagen in den Betrieb eingeladen. Dies sollten maximal drei Tage sein. Im Rahmen der Probetage müssen dann einfache, berufstypische Aufgaben aus der Ausbildung durchgeführt werden. So kann geprüft werden, wie sich die Bewerber im zukünftigen Arbeitsumfeld verhalten und mit den Aufgaben zurechtkommen. Während der Zeit werden die Bewerber vom Ausbildungspersonal beobachtet und bewertet. Die Bewertung sollte anhand eines Bewertungsbogens erfolgen, der auf Grundlage eines Anforderungsprofils für die Ausbildungsstelle erstellt wurde. So kann am Ende der Probetage eine Entscheidung getroffen werden, ob ein Ausbildungsverhältnis eingegangen wird.

    Besonders wichtig ist es, für die Bewerber eine angenehme Arbeitsatmosphäre zu schaffen, da auch diese die Zeit im Betrieb als positive Erfahrung sehen sollten, um die Ausbildung hier beginnen zu wollen. Auch sollte am Ende ein Feedback durch den Betrieb gegeben werden.

    Aufwand?
    Probetage bedeuten für den Betrieb einen hohen Aufwand, da die Bewerber über diesen Zeitraum betreut und in deren Verhalten beobachtet werden müssen. Auch für die Vorbereitung muss Zeit eingeplant werden, um mögliche Aufgaben zu entwickeln.

    Vorteile:
    Durch Probetage erhält der Betrieb einen realistischen Eindruck über die Fähigkeiten und Kompetenzen eines Bewerbers. Auch kann geprüft werden, ob ein Bewerber prinzipiell in den Betrieb und das Team hineinpasst.

    Herausforderungen:
    Probetage sind nicht unbedingt bei allen Bewerbern beliebt und können unter Umständen abschreckend wirken.


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Schriftliche Bewerbungsunterlagen

Für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz ist die Anforderung von schriftlichen Bewerbungsunterlagen der klassische Weg. Dies ermöglicht einen guten Überblick über die Bewerbersituation und gewährt einen ersten Eindruck über die einzelnen Kandidaten.

  • Wie?
    Bereits in der Stellenanzeige sollte klar benannt sein, welche Unterlagen eingereicht werden sollen und auf welchem Wege dies geschehen soll (besonders beliebt sind Online-Bewerbungen per Email). Egal auf welchem Wege ­ eine Eingangsbestätigung ist obligatorisch. Folgende Elemente sind typisch für eine schriftliche Bewerbung:

    • Anschreiben / Motivationsschreiben
    • Lebenslauf
    • Schulzeugnisse
    • Praktikumsnachweise / Arbeitszeugnisse (bei älteren Bewerbern mit beruflicher Vorerfahrung)

    Bevor man die eingehenden Bewerbungsunterlagen sichtet, sollte man sich Gedanken über die Bewertung der Unterlagen machen. Gibt es zum Beispiel bestimmte Kriterien, die vorhanden sein sollen? Oder K.o.-Kriterien, die zum aussortieren der Bewerbung führen? Hierfür kann eine Checkliste erstellt werden. Allgemein sollte man seine Entscheidung nicht allein von Schulnoten abhängig machen, da diese nur bedingt die Leistungsfähigkeit abbilden. Lediglich den Noten berufsrelevanter Schulfächer sollte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Aussagekräftiger sind häufig jedoch Praktikumszeugnisse. Um die Auswahl passender Bewerber zu erleichtern, bietet sich ein ABC-System an. Auf Stapel A werden die Bewerber abgelegt, welche zu einem Gespräch eingeladen werden sollen; auf Stapel B solche Bewerber, bei denen man sich noch nicht sicher ist und ggf. als „Reserve“ behalten werden können; auf Stapel C die Bewerber, welche nicht überzeugen und eine Absage erhalten sollen.

    Aufwand?
    Für die Sichtung und Bewertung von Bewerbungsunterlagen sollte man sich ausreichend Zeit nehmen, um so Fehlentscheidungen zu vermeiden.

    Vorteile:
    Durch die Sichtung von Bewerbungsunterlagen kann man einem guten ersten Eindruck über die Bewerber erhalten und eine Vorauswahl geeigneter Kandidaten treffen. Auch erhält man einen Überblick über die gesamte Bewerbersituation.

    Herausforderungen:
    Bewerbungsunterlagen ersetzen nicht das persönliche Kennenlernen, da Bewerber zumeist durch die Unterlagen ein positiv verzerrtes Bild von sich selbst erzeugen oder beispielsweise das Anschreiben nicht selbst geschrieben haben.


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Standardisierte Einstellungstests

Bei der Auswahl passender Auszubildender können Betriebe neben schriftlichen Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgesprächen zusätzlich auch standardisierte Tests einsetzen. So können zusätzliche Informationen über Bewerber ermittelt werden.

  • Wie?
    Bei Einstellungstests handelt es sich um Werkzeuge, die diverse Eigenschaften und Fähigkeiten der Bewerber prüfen. Dabei messen die eingesetzten Tests idealerweise genau solche Fähigkeiten, welche im Ausbildungsberuf von Bedeutung sind. Tests gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und mit unterschiedlicher Zielsetzung: So gibt es Tests, die das schulische Wissen prüfen (z. B. mathematische Tests) oder auch psychologische Tests, welche die geistigen und sozialen Fähigkeiten beurteilen. Diese Tests können zum Beispiel zur Vorauswahl der Bewerber oder auch im Anschluss eines Vorstellungsgesprächs eingesetzt werden.
    Zwar können Tests auch selbst erstellt werden, es bietet sich jedoch an, bereits vorhandene Tests zu nutzen. Dabei sollte man vor allem auf Tests zurückgreifen, die von öffentlichen Einrichtungen angeboten werden. Hier kann man von einer hohen Qualität ausgehen.

    Aufwand?
    Für die Nutzungsberechtigung fallen Kosten an, welche sich je nach Anbieter und Test unterscheiden.

    Vorteile:
    Der Einsatz von Tests zur Überprüfung relevanter Fähigkeiten erleichtert den Vergleich unterschiedlicher Bewerber für die Ausbildung. So kann die Gefahr einer Fehlentscheidung verringert werden.

    Herausforderungen:
    Einige Bewerber könnten von Tests abgeschreckt werden - dies kann besonders in der aktuellen Situation zurückgehender Bewerberzahlen kritisch sein. Auch sind die hohen Kosten und mögliche Qualitätsdefizite der Tests zu beachten.


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